Während sich das Corona-Aufholpaket der Bundesregierung für Schülerinnen und Schüler noch in der Abstimmung befindet, bringt Hessen bereits jetzt ein eigenes Landes-Förderprogramm mit breitgefächerten Unterstützungsangeboten für Kinder und Jugendliche auf den Weg. Unter dem Motto „Löwenstark – der BildungsKICK“ wird neben den direkten Maßnahmen für den Unterricht das bestehende Netzwerk mit bewährten und neuen außerschulischen Partnern sowie gesellschaftlich engagierten Akteuren ausgebaut. Dazu gehören unter anderem Stiftungen, Organisationen aus Sport und Kultur sowie ehrenamtliche Projekte.
Herausforderungen gemeinsam anpacken
„Die Corona-Krise ist besonders für Kinder und Jugendliche eine echte Belastung, die nun schon mehr als ein Jahr andauert,“ erklärte Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz heute bei der Vorstellung des Programms in Wiesbaden. „Veränderter Schulbetrieb, Unterrichtsausfall, Bewegungsmangel und fehlende soziale Kontakte sind gewaltige Herausforderungen, die wir beherzt gemeinsam anpacken werden. Wir setzen dabei neben bewährten Maßnahmen auch auf neue und kreative Ideen, um unsere Schülerinnen und Schüler bestmöglich zu unterstützen. Mit unserem „BildungsKICK“ wollen wir Kompetenzen stärken, Individuell fördern, Chancen nutzen und Kooperationen bilden.“
Die Landesregierung stellt für das Programm bereits für das Jahr 2021 insgesamt 60 Millionen Euro aus dem Sondervermögen des Landes zur Bewältigung der Corona-Krise zur Verfügung. Zur Koordination wurde zudem im Hessischen Kultusministerium eine neue Stabstelle eingerichtet.
„Löwenstark“ besteht unter anderem aus folgenden Bausteinen:
- Förderkurse
- Individuelle Lernbegleitung im Unterricht
- Hausaufgabenbetreuung
- Online-Nachhilfe
- Lerncamps
- Angebote der kulturellen Bildung
- Bewegungsangebote (z.B. Schwimmkurse)
- Sozialpädagogische und psychologische Unterstützung.
„Löwenstark“ wird von Abiturientinnen und Abiturienten, Studierenden, pensionierten Lehrkräften, Lesepatinnen und Lesepaten, Stipendiaten, Fachpersonal der Stiftungen, Vereinen und Bildungsträgern sowie ehrenamtlich engagierten Bürgerinnen und Bürgern unterstützt, die alle einen wertvollen Beitrag zur Bildung der Schülerinnen und Schüler leisten. „Ob Nachhilfe in Mathe, Leseförderung oder Bewerbungstraining, Musikangebote, Theaterbesuche, ein langer Schultag im Museum, Schwimmunterricht oder ein Bewegungsangebot auf dem Schulhof – so vielfältig die Bedürfnisse unserer Schülerinnen und Schüler sind, so breit gefächert soll auch unser Unterstützungsangebot sein“, betonte Lorz. Dies gelte auch für Schulleitungen und Lehrkräfte, die in den kommenden Monaten zusätzliche Möglichkeiten zur personellen Unterstützung, für Fortbildungen, zur speziellen Beratung und zum Coaching erhielten.
Planungssicherheit geben
Sobald das Corona-Aufholpaket der Bundesregierung beschlossen ist und umgesetzt wird, soll es mit dem hessischen Landesprogramm verzahnt werden. Bislang ist vorgesehen, dass die Länder vom Bund zusammen rund eine Milliarde Euro zum Abbau der Lernrückstände ihrer Schülerinnen und Schüler erhalten sollen. Die entsprechende Verwaltungsvereinbarung mit dem Bund ist dazu gerade in der Erarbeitung. „Wir sind der Bundesregierung für ihr finanzielles Engagement dankbar, wollen in Hessen aber noch schneller helfen und den Schulen bereits in der Vorbereitung auf das kommende Schuljahr, das ganz im Zeichen der schulischen Unterstützung, des Förderns und Aufholens stehen wird, mit unseren 60 Millionen Euro Planungssicherheit geben“, erklärte der Kultusminister. Die Schulen erhalten alle notwendigen Informationen zeitnah vor den Sommerferien.
Stellvertretend für zahlreiche Kooperationspartner, die eine wichtige Rolle im hessischen Programm einnehmen, beteiligten sich fünf Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Organisationen an der Pressekonferenz.